Die letzten Zeugen
 
 
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Überlebende ukrainische Kinder aus dem oberbayerischen Indersdorf gesucht

Der Heimatverein Indersdorf (Landkreis Dachau) bat uns, die Fotos folgender ukrainischer Kinder zu veröffentlichen, die von September 1944 bis Mai 1945 in der Kinderbaracke im oberbayerischen Markt Indersdorf die NS-Verfolgungen überlebt haben und/oder in der Nachkriegszeit im International D.P. Children's Center Kloster Indersdorf betreut wurden. Folgendes ist über die Identitäten der Kinder bekannt:

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George Novodvorskaja wurde am 19. Dezember 1943 in Dachau, und zwar im Durchgangslager Rothschwaige geboren. Seine Mutter Lidia/Lydia Novodvorskaja kommt aus der Ukraine sein Vater Casimir Rodriquez kam aus Frankreich. Georg wurde sehr wahrscheinlich in die Ukraine repatriiert. (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)

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Therese Divak wurde am 16. Januar 1944 in München geboren. Ihre Mutter Nadja Divak wurde am 14. Februar 1921 auf der Krim geboren. Therese wurde in die Ukraine repatriiert. (Foto: (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)
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Alexander Pecha (genannt Peter) wurde am 30. Juni, 1939 in Schitomir, Ukraine geboren. Seine Eltern wurden wahrscheinlich dort ermordet. Das Kind wurde von einem Arzt aufgegriffen und "Siegfried Bruhns" genannt. Er wurde in einem Durchgangslager in Soldau gelassen, wo eine Frau Polstroff sich seiner annahm. Sie soll auf einem Gut in Ostenburg, Ostpreußen gelebt haben. Im Februar 1946 kam er im Kloster Indersdorf an. Er wurde in die Ukraine repatriiert. (Foto: UN Archives)

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Nikolai Hrustowa wurde am 31. Januar 1945 in Dürnbach geboren. Seine Mutter Maria Hrustowa wurde am 13. Februar 1923 in Nowo Wodelaga, nahe Charkow geboren. Der Vater hieß Wladimir Owodow. Nikolai wurde in die Ukraine repatriiert. (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)
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Therese Idnu wurde am 15. Januar 1944 in München geboren. Ihre Mutter, Klara Idnu, kam aus Biloscezka, Ukraine. Sie ist in die Ukraine zurückgekehrt. (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)



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Michael Kolesnik wurde 1930 oder früher in Huschinzi, Wenitza/Vinnitsa in der Ukraine geboren. Seine Eltern starben, als er jung war. Er wurde 1942 zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert und später in die Ukraine repatriiert.(Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)
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Lene Walekirow wurde am 25. Juni 1935 in Leningrad geboren. Ihre Mutter starb früh. Sie wurde zusammen mit ihrem Vater Alexander Walekirow zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht. Der Vater starb im November 1944 im Durchgangslager in Dachau, einem Lager für osteuropäische Zwangsarbeiter. Lene wurde am 22. November 1944 in der “Kinderbaracke Indersdorf” registriert, wo sie das Sterben von vielen Kleinkindern erfahren musste. Nach der Befreiung wurde sie im „International DP Children’s Center Kloster Indersdorf“ von der Hilfsorganisation UNRRA versorgt. Ein Foto zeigt, wie sie von einer Mitarbeiterin der Organisation befragt wird. Sie wurde von Prien am Chiemsee in die Ukraine repatriiert. (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)

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Auf dem Titelfoto des im Jahr 2017 neuaufgelegten Buches "Zurück ins Leben - Die internationalen DP-Kinderzentren Kloster Indersdorf 1945-1948" von Anna Andlauer ist zu sehen, wie Helen Steiger das Waisenkind Lene Walekirow befragt. Walter Hahn (links im Bild) und Pjotre Fabiszewski hören zu (Foto: Anna Andlauer)
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Michael Jontscharon wurde am 15. Februar 1935 in Selo Grushowaka im Distrikt Petrowsij in der Ukraine geboren. Seine Mutter, Marija Jontscharon, starb am 21. Dezember 1944 im Krankenhaus in Dachau. Sein Vater, Michael Jontscharon, kämpfte in der Roten Armee. Michael wurde in die Ukraine repatriiert. (Foto: Archiv Anna Andlauer aus dem Nachlass von Greta Fischer)

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weitere Fotos folgen

Von diesen Kindern sind keine Fotos vorhanden

Stanlislaus Wozmiakowna wurde am 5. April 1944 in der Frauenklinik in München geboren. Seine Mutter hieß Karola Wozmiakowna, geboren am 4. November 1912, Konfession: katholisch.

Barbara Miroschnitschenko (Anna Warwara) wurde ca. 1943 geboren und am 8. Mai 1945 getauft. Sie wurde sehr wahrscheinlich in die Ukraine repatriiert.

Rosa Petwenschuk wurde am 2. Februar 1945 in Dachau geboren. Ihre Mutter Jekaterina Petwenschuk wurde am 7. Februar 1923 in Winiza, in der Ukraine geboren. Mutter und Tochter könnten dorthin zurückgekehrt sein.

Maria Dulka wurde am 21. Januar 1945 in Dachau geboren. Ihre Mutter Dolopola Dulka, wurde am 25. März 1919 in Kiew geboren. Beide könnten nach Kiew zurückgekehrt sein.

Kusmenka/Kusmenko, Wally (Walburga) wurde am 10. Juni 1944 geboren. Ihre Mutter Sinaida Kusmenka wurde am 11. April 1926 in Pleteni geboren. Beide könnten nach Pleteni-Taschlók, Kreis Kirowograd/Wirowograd zurückgekehrt sein.

Anna Karp wurde am 2. Februar 1945 in Dachau geboren. Ihre Mutter wurde am 5. Februar 1924 in Zwenjae geboren.

Iwan Dozenko wurde am 12. April 1943 in Wasserburg geboren. Seine Mutter Aga Dozenka wurde am 9. Mai 1923 geboren und stammt aus Wilko Wichailowsk.

Marija (Maria) Jontscharon wurde am 25. August 1939 in Privolie, im Gebiet Stowjanskij in der Ukraine geboren. Ihre Mutter, Marija Jontscharon, starb am 21. Dezember 1944 im Krankenhaus in Dachau. Ihr Vater, Michael Jontscharon, kämpfte in der Roten Armee gegen die Nationalsozialisten. Marija wurde in die Ukraine repatriiert.

Alexander Orlow wurde am 2. Mai 1930 in Schitomir in der Ukraine geboren. Sein Vater hieß Alexander Orlow. Alexander wurde in die Ukraine repatriiert.

Informationen zur Initiatorin

Anna Andlauer sucht seit 2006 in aller Welt Überlebende, die als displaced persons in der Nachkriegszeit im Kloster Indersdorf waren. Sie organisiert Zeitzeugengespräche und kuratiert Ausstellungen über das internationale und das jüdische Kinderzentrum Kloster Indersdorf (1945-1948). Näheres im Blog des Indersdorf-Reunion-Projekts: http://kloster-indersdorf-1945-48.blogspot.com/
 
Impressum: Birgit Mair, c/o ISFBB e.V., Rennweg 60, D-90489 Nürnberg
Tel. 0911-54055934, Fax 0911-54055935, info@die-letzten-zeugen.de