Eva Franz: Als Kind überlebte sie Auschwitz-Birkenau, Ravensbrück und Bergen-Belsen
Eva Franz beim Zeitzeugengespräch an einer Schule im unterfränkischen Kitzingen im Jahr 2016 (Foto: Birgit Mair)
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Eva Franz mit ihren Eltern. Ihre Mutter wurde von den Nationalsozialisten ermordet (Foto: Privatbesitz Eva Franz, Reproduktion Birgit Mair, 2013)
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Eva Franz (geb. Christ) wurde 1940 in Gablonz an der Neiße geboren. Ihre Familie väterlicherseits kommt aus Fulda. Als sie zweieinhalb Jahre alt war, wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde ihr die Häftlingsnummer 4167 in den linken Unterarm eintätowiert. Frau Franz trägt die Nummer bis heute. Ihre Schwester kam in Auschwitz ums Leben, ebenso die Großeltern mütterlicherseits sowie ihre Mutter, die vor der Befreiung starb. Gegen Kriegsende wurde Eva in das Frauen KZ Ravensbrück und in das KZ Bergen-Belsen deportiert. In letzter Minute fand ihr Vater, der in der Naziideologie eine "arische" Mutter hatte, sein Kind und brachte es zur Großmutter nach Fulda. Eva sollte von Belsen aus zur Adoption ins Ausland verbracht werden.
Seit 2013 haben wir mehr als einhundert Veranstaltungen mit Frau Franz durchgeführt. Neben zahlreichen Dokumenten, die uns die Zeitzeugin anvertraut hat, ist es uns gelungen, eine Kopie des Stammbaums zu erhalten, den die Nationalsozialisten von der Familie Christ erstellt hatten. Mehr als vierhundert Namen hatten die rassistischen Bürokraten bis ins 1812 ausgekundschaftet. Eine Kopie des Stammbaums sowie weitere Fotos und Dokumente zur Lebensgeschichte von Eva Franz finden sich in dem 2019 von Birgit Mair verfassten Buch "Die letzten Zeugen - Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden an Schulen". Es kann zum Preis von 8 Euro inkl. Porto bestellt werden über E-Mail an: info@isfbb.de oder per Telefon: 0911 54 055 934
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