Adresse des Dokuments: https://www.die-letzten-zeugen.de/Ernst-Grube_index39.htm.htm
Titel des Dokuments: Ernst Grube
 

Ernst Grube:
Er erlebte als Junge den Antisemitismus in München und überlebte das Ghetto Theresienstadt


=""
Ernst Grube 2022 in Ingolstadt (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst und Werner Grube im Tierpark Hellabrunn in München 1941. Ihr couragierter Vater besuchte mit seiner Familie den Zoo, ohne den "Judenstern" zu tragen (Foto: Privatbesitz Ernst Grube)

Ernst Grube wurde 1932 in München geboren. Seine Mutter war jüdisch, sein Vater evangelisch. Nach der Zerstörung der Münchner Hauptsynagoge im Juni 1938 wurden die unmittelbar angrenzenden Gebäude der israelitischen Kultusgemeinde in der Herzog-Max Straße "arisiert", d.h. geraubt. Die Grube-Familie wurde aus ihrer dortigen Mietwohnung vertrieben. In ihrer Not brachten die Eltern Ernst und seine beiden Geschwister zwei Tage vor dem Novemberpogrom 1938 in ein jüdisches Kinderheim. Fast alle der dort untergebrachten Kinder wurden später von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Ernst und seine beiden Geschwister mussten ab Frühjahr 1942 in das „Judenlager Milbertshofen", später bis April 1943 in ein weiteres Lager in Berg am Laim. Drei Monate vor Kriegsende wurden die Grube-Kinder und ihre Mutter in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie bis zur Befreiung am 8. Mai 1945 inhaftiert waren.

Bis heute kämpft Ernst Grube aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus. Für sein Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Elser-Preis der Landeshauptstadt München sowie dem Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen. Ernst Grube ist Präsident der Lagergemeinschaft Dachau e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Im Jahr 2023 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt München sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Ernst Grube beteiligt sich seit 2021 an unserem Zeitzeugenprogramm. Wir konnten eine Powerpoint-Präsentation mit zahlreichen Bildern und Dokumenten aus seinem Leben des Holocaust-Überlebenden erstellen. Die gemeinsamen Veranstaltungen fanden pandemiebedingt online statt. Seit 2022 sind Veranstaltungen mit Ernst Grube regional begrenzt (Raum Regensburg, Oberpfalz und Niederbayern, Raum München, Raum Nürnberg/Mittelfranken) auch wieder in Präsenz möglich. Wir konnten bereits einige Vorträge mitschneiden und sichern.
=""
Ernst Grube im Mai 2021 (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube in seinem Arbeitszimmer im Mai 2021. Im Hintergrund ist ein Bild des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer zu sehen. (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube im Mai 2024 in Lappersdorf (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube im Mai 2024 (Foto: Birgit Mair)

Großartige Feier zum 90. Geburtstag von Ernst Grube

Am 13. Dezember 2022 feierte der Holocaust-Überlebende Ernst Grube gemeinsam mit knapp zweihundert Menschen im Münchener NS-Dokuzentrum seinen 90. Geburtstag. Hier einige Impressionen, fotografiert von Birgit Mair:

=""
Ernst Grube und seine Frau Helga Hanusa
(Foto: Birgit Mair)

=""
Die Gäste (Foto: Birgit Mair)


=""
Ernst Grube und Helga Hanusa
(Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube (Foto: Birgit Mair)


=""
Ernst Grube
(Foto: Birgit Mair)

=""
Rede der Direktorin des NS-Dokuzentrums, Mirjam Zadoff (Foto: Birgit Mair)

Ernst Grube ist Ehrenbürger der Stadt München

Ernst Grube ist Ehrenbürger der Stadt München. Es war mir eine Ehre, am 10. Juli 2023 als Gast im Alten Rathaus am Marienplatz im Herzen Münchens miterleben zu dürfen, wie dem 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Ernst Grube das Ehrenrecht der Stadt München verliehen wurde. Ernst Grube wuchs nur wenige Meter entfernt von dem Ort auf, an dem ihm als gebürtigen Münchener jahrzehnte später endlich diese Ehren erwiesen wurde. Seine Familie lebte direkt neben der 1938 vernichteten Synagoge in der Herzog-Max-Straße. Noch kurz vor Kriegsende, im Februar 1945, wurden er, seine jüdische Mutter Clementine Grube und seine beiden Geschwister Ruth und Werner in das Ghetto Theresienstadt deportiert. [Verfasst von Birgit Mair am 11. Juli 2023.]
=""
Neben Ernst Grube zu sehen sind die Filmemacherin und Autorin Doris Doerrie, der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter und Hannelore Kiethe, die sich seit 1995 für die Armenspeisung der Tafel in München engagiert. Den beiden Frauen wurde ebenfalls die Ehrenbürgerwürde verliehen. (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube mit dem Oberbürgermeister der Stadt München (Foto: Birgit Mair)

=""
Die Urkunde (Foto: Birgit Mair)

=""
Menü (Foto: Birgit Mair)

=""
Blick in den Festsaal, Ernst Grube auf der Bühne (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube bei seiner Rede (Foto: Birgit Mair)

=""
Ernst Grube und seine Ehefrau Helga Hanusa (Foto: Birgit Mair)

Buch bestellen

=""
Das 2023 erschienene Buch "Die letzten Zeuginnen und Zeugen - Meine Arbeit mit Holocaust-Überlebenden" (Birgit Mair, 384 Seiten), in auch die Biographie von Ernst Grube niedergeschrieben ist, kann zum Preis von 20 Euro zzgl. 5 Euro Porto HIER bestellt werden.

Eine Rechnung mit dem Päckchen beigelegt.

Film mit Ernst Grube über Theresienstadt:


Ernst Grube im 2023 auf ARD alpha ausgestrahlten Dokumentarfilm Theresienstadt · Eine Geschichte von Täuschung und Tod - Link zum Film in der Mediathek

Rede von Ernst Grube am 20.1.2024 vor 25.000 Menschen auf der Kundgebung des Bündnis Nazistopp in Nürnberg

: Rede